Meine Beschäftigung mit den spieltechnischen und musikalischen Möglichkeiten, die ein midi-modifiziertes Vibraphon bietet, kommt in der Musik von ECHOES wie in keinem anderen meiner sonstigen Projekte zur Geltung. So sind Klangteppiche, Loops, Sequenzerpassagen, mehrstimmige Klang- und Melodiekombinationen möglich, die raumfüllend, wie durch mehrere Musiker ausgeführt, wirken. Doch erst die Verbindung oder Vermischung dieser elektronischen mit rein akustischen Klängen, ergab die Improvisationsmusik, wie sie mir vorschwebte und nun in den Editionen von in unterschiedlicher Weise vorliegt.
ECHOES, ursprünglich als Duo-Projekt mit dem Schlagzeuger und Perkussionisten Dieter Schumacher 1997 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt, beschrieb sich damals wie folgt:
"Das Improvisationsduo ECHOES, dessen Name schon programmatisch zu verstehen ist, findet seinen thematischen Bezugsstoff in der Begegnung mit auserwählten Erscheinungen aus Natur und Kultur. Beim Bearbeiten solcher Erscheinungen entstehen Empfindungen, eigene Vorstellungen und subjektive Sehweisen, die dann in Töne und Rhythmen gefaßt werden. Die Musik will nicht beschreiben, sondern unter dem Einfluß des jeweiligen Themas, an selbiges erinnern. Dies geschieht dadurch, daß durch freie Improvisation über einem zuvor festgelegten Grundklangbild eine Art musikalisches Echo erzeugt wird. ECHOES benützt neben dem akustischen Klang von Vibraphon und Perkussionsinstrumenten auch midi-gesteuerte elektronische Effekte."
Dieser Grundgedanke lebt weiter fort.
Konzertstationen:
Baden-Württembergische Jazztage, Museum Würth, Stiftskirche Tübingen, Tübinger Jazz-und Klassiktage, St. Moriz Kirche Rottenburg, bei Ausstellungseröffnungen internationaler Künstler in Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen
Das Vibraphon bzw. Vibrafon ist ein Schlaginstrument wie das Marimbaphon oder das Xylophon und wird wie diese mit speziellen Schlägeln, die in Größe und Härte der Schlägelköpfe variieren konnen, gespielt. Es unterscheidet sich von diesen dadurch, dass die Klangstäbe aus Metall und nicht aus Holz bestehen. Der Tonumfang besteht üblicherweise aus drei Oktaven von f bis f3 und die Klangplatten sind wie beim Klavier angeordnet.
Unter den Klangplatten hängen abgestimmte Resonanzröhren. Diese werden durch eine Welle mit passenden Plättchen, die durch einen Elektromotor angetrieben wird, geschlossen und geöffnet. Dadurch wird die Luftsäule in den Röhren in Schwingung versetzt, was dem Vibraphon je nach Drehgeschwidgkeit der Klappen seinen charakteristischen Vibratoklang verleiht. Zudem besitzt das Vibraphon ein Fußpedal, ähnlich wie beim Klavier, das die Töne abdämpft oder klingen läßt.
Ich benutze neben den akustischen Möglichkeiten des Vibraphons auch ein spezielles Tonabnehmersystem, das mir erlaubt über Midi auch andere midi-kompartieble Instrumente und Effektgeräte anzusteuern.
Mit der Erfindung des Vibraphons - um 1916 - begann der Einzug dieses Instrumentes in fast alle Bereiche der Musik. Im Jazz gilt es als "klassisches Jazzinstrument", hatten doch Lionel Hampton und Red Norvo schon 1930 die ersten Vibraphonsoli gespielt.
Weitere bekannte Vibraphonisten sind u.a.
Bobby Hutcherson Red Norvo Milt Jackson Cal Tjader Dave Pike Gary Burton Mike Mainieri Steve Nelson Joe Locke Bill Molenhof Jean Barraqué Werner Pirchner Paolo Conte Arthur Lyman Julius Wechter Pierre Moerlen Helge Schneider Dave Samuels David Friedman Wolfgang Schlüter
D I Z Z Y K R I S C H
V i b r a p h o n e
Dizzy Krisch bekam im Alter von 6 Jahren den ersten Klavierunterricht und begann, als er 9 Jahre alt war, mit dem Selbststudium am Vibraphon.
In den 60-iger Jahren startete er seine Karriere als Vibraphonist im Krisch Quartett, in dem er zusammen mit seinen Brüdern Claus (piano) und Thomas (bass) und dem Schlagzeuger Elmar Schrepfer zu internationalem Ruhm gelangte. Das damals als "jüngste Jazzband der Welt" gefeierte Quartett hat im Laufe seines langjährigen Bestehens mit den verschiedensten Schlagzeugern eine wohl einzigartige Geschichte geschrieben.
Seine Arbeit als Komponist spiegelt sich nicht nur im Repertoire seiner Bands, sondern auch in der Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Bildhauern und Filmemachern.
Die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Künsten, Begegnungen mit der klassischen Musik und der zeitgenössischen Moderne, und die Zusammentreffen mit Weltstars und Youngstern aus der Jazzszene sind für Dizzy Krisch immer wieder Inspiration zu neuen Projekten.
Als Musikpädagoge arbeitet er mit Menschen aller Altersstufen zusammen und begleitet sie auf dem Weg, sich einen eigenen kreativen Umgang mit ihrem Musikinstrument und der Musik anzueignen.
Dizzy Krisch lebt zusammen mit der Malerin Susanne Höfler und ihrem gemeinsamen Sohn Anselm, mit dem er - der Familientradition folgend - schon erste Konzerte gegeben hat.
Er gründete verschiedene Formationen, so 1985 die Gruppe Wide Open mit ihrem von Funk, Jungle und House angehauchtem Melodic-Jazz www.dizzykrisch-wideopen.de. 1993 The DIZZY KRISCH Vibraphone Quartet. 1997 das zeitgenössische Improvisations-Duo Echoes und ein Jahr später The Grand DIZZY KRISCH Piano Trio mit Dizzy Krisch am Flügel.
Dizzy Krisch ist außerdem Vibraphonist bei Stötters Nevertheless, der Band des Trompeters Claus Stötter.